Testbericht Ozone Delta 4

Ozone Delta 4, Grösse MS

Startvorbereitung/ Start

Gegenüber dem Delta 3 gestalten sich die Vorbereitungen aus meiner Sicht etwas einfacher, da sich die lediglich zwei Leinenebenen im Aussenflügel auch auf das Handling mit den Leinen bei der Startvorbereitung positiv auswirken. Die B-C-Kontrolle im beschleunigten Flug wurde vom Mantra übernommen, daher sehen die Gurte auf den ersten Blick nicht so übersichtlich aus. Hat man aber das System mal genau verstanden, dann ist es für den Piloten klar.wie die Gurte eingehängt werden und es ist eher weniger wahrscheinlich, dass man die Gurte verdreht einhängt. Update vom 07.09.2020 Die unummantelten Leinen neigen dazu, sich wie beim Delta 3 zu verheddern. 
Start Der Start mit dem Delta 4 war für mich gewöhnungsbedürftig, da ich bei meinen Testflügen etwa ca. 5-10 km/h Aufwind hatte und stets rückwärts gestartet bin und irgendwie bis zum letzten Flug noch nicht den richtigen Dreh raus hatte. Ich führte den Delta 4 entweder zu wenig lange  und er bleib etwas hängen oder aber ich führte den Delta 4 beim Aufziehen etwas zu lange. Also die Starterei gestaltet sich definitiv weniger einfach als beim Delta 3. Der Delta 4 muss relativ lange hochgeführt werden, bis man abhebt. 

Handling

Nach den Testberichten im Thermikmagazin und von Ziad Bassil war ich selber sehr gespannt, inwiefern sich der Delta 4 vom Delta 3 unterscheidet. Wir haben ja das Handling des Cure 2 von BGD als das Tophandling beschrieben, das ist natürlich nach wie vor so. Doch der Delta 4 schafft es, dieses Handling vom Cure 2 noch etwas weicher zu gestalten. Unglaublich, wie präzis und und feinfühlig sich der Delta 4 in Schräglage bringen lässt und dann wirklich wie mit Servo-Unterstützung steuern lässt. In der Thermik stellt sich der Delta 4 wesentlich weniger auf als der Delta 3 und man spürt die höhere Geschwindigkeit gegenüber dem Delta 3. Beim Delta 3 benutzte ich doch auch immer wieder mal leicht den Beschleuniger, um in versetzten Bärten hochzudrehen. Das ist beim Delta 4 definitiv nicht mehr nötig, denn der Delta 4 marschiert in der Thermik stetig vorwärts - toll! Ich kann das Gefühl unter dem Delta 4 beim Kurbeln auf folgende Aussage reduzieren: Mit dem Delta 4 fliegt es sich wie unter einem Mantra M7, aber mit einem absolut genialen Handling!
Auch fühlt sich die Kappe nicht mehr so hart an wie beim Delta 3. Der Delta 4 hat zwar einen ähnlich hohen Flugkomfort wie der Delta 3, aber mit etwas mehr Rückmeldung, die mir als Piloten ein sehr effizientes Aufdrehen in der Thermik ermöglicht.

Klapper

Ich habe unbeschleunigte und beschleunigte (ca. 50% beschleunigt) Klapper gezogen. Bei den ersten Klappern war ich vorsichtig, um mich an das Verhalten des Delta 4 heranzutasten. Klappt der Delta 4, dann klappt die Seite flächig weg. Erstaunlich ist, wie wenig der Delta 4 aus meiner Sicht abdreht und wenig auf die Nase geht. Dei Klapper habe ich bis 70% der Eintrittskante gezogen. Ich konnte keine Tendenz zu Verhängern feststellen!

Ohren anlegen

Beim ersten Ziehen der Ohren fiel mir auf, dass ich gegenüber anderen Schirmen dieser Klasse einen etwas weiteren Weg ziehen musste, damit die Ohren einklappten. Dies wird durch die nur zwei Leinenebenen im Aussenflügel verursacht. Die Aussenflügel wehren sich zuerst gegen das Einklappen. Wenn man abe wie erwähnt genügend zieht, klappen die Ohren verlässlich ein. Ich zog die Ohren dann während dem Manöver nochmals etwas nach, dann bleiben die Ohren sauber eingeklappt und flattern einfach im Fahrtwind. Ich flog während des Testfluges bewusst längere Zeit in der Thermik, um zu sehen, wie sich die Ohren in turbulenter Luft verhalten. Dies hat mir gezeigt, dass das Ohren anlegen gut funktioniert und auch in turbulenten Bedingungen problemlos und ohne "Aufschaukeln" ausgeführt werden kann. Beim Freigeben öffnen die Ohren fast selbständig, im Vergleich zum Delta 3 viel besser und vor allem ohne, dass die Bremsspinne verhakt.

Beschleunigter Flug

Da ich den Beschleuniger noch nicht optimal eingestellt hatte, konnte ich den Beschleuniger nur bis 3 cm vor den maximalen Beschleunigerweg beschleunigen. Dabei erreichte ich knapp 50 km/h. Aber das ist eine Momentaufnahme, man müsste noch länger und vor allem mal im Vergleich mit anderen Geräten die Geschwindigkeit vergleichen. Im beschleunigten Flug gleitet der Delta 4 sehr spurtreu und kann sehr effektiv mit den Neoprengurten zwischen C- und B-Ebene gestützt werden.

Fazit

Zweifelsfrei ein richtig spürbarer Schritt der Verbesserung gegenüber dem Delta 3. Ich bin wirklich begeistert. Vor allem das Thermikhandling gehört zu den besten! Wer Mantra-Feeling unter einem C-Schirm mit sehr viel Flugkomfort erleben will, der ist beim Delta 4 unter dem richtigen Schirm. Einziger Negativpunkt ist das nicht ganz einfache Startverhalten des Delta 4, da der Schirm während dem Aufziehen relativ lange hochgeführt werden muss.
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