Testbericht Niviuk Ikuma 3 P, Grösse 24

Ikuma 3 P, Grösse 24

Bemerkungen  zum Test

Ich habe den Ikuma 3 P weder bei Starkwind noch bei starker Thermik geflogen. Die Grundcharakteristik konnte ich trotzdem herausspüren und die eine oder andere wichtige Eigenschaft des Ikuma 3 P beim Starten und im Flug herausschälen.

Startvorbereitung/ Start

Als ich die Tragegurte in die Hände nahm, fielen mir gleich die verbreiterten Schlaufen zum Einhängen im Karabiner auf. Dieses tolle Detail wird auch so bei Mac Para umgesetzt und vermindert das Verdrehen des Tragegurtes massiv! Das ganze Konzept und die Verarbeitung des Tragegurtes beim Ikuma 3 P ist sehr durchdacht und hilft dem Piloten im hike&fly-Einsatz! Jeder kennt beim hike&fly Situation, bei denen wegen rasch absinkender Basis, stärker werdendem Wind oder wenn der Bergwind langsam einzusetzen beginnt, rasch gestartet werden muss. In diesen Situationen unterstützen die sehr übersichtlichen und einfach zu kontrollierenden Tragegurte des Ikuma 3 P den Piloten und stellen ganz klar ein Sicherheitsplus dar!
Die Leinensortierung erfordert aus meiner Sicht vom Piloten deutlich mehr Aufmerksamkeit. Die Leinen Verheddern doch noch gerne und vor allem die Galerieleinen, welche direkt zum Schirm führen, sind aus sehr dünnem Leinenmaterial und tendieren etwas zur Schlingenbildung.
Aber die Problematik des Verhedderns der Leinen und das damit resultierende Risiko eines Knotens beim Startvorgang besteht bei allen leichten high-B Gleitschirmen - da wird der Pilot mehr gefordert als bei schwereren Schirmen, welche auch beim Leinendurchmesser nicht so ins Extreme gehen.

Handling

Der Ikuma 3 P lässt sich aus meiner Sicht mit wenig Bremsleineneinsatz drehen. Da ich vor allem sehr leichte Thermik ausdrehte, hatte ich den Eindruck, dass der Ikuma 3 P eher flach dreht, sich aber auch enger drehen lässt. Als ich mit dem Ikuma 3 P mit reiner Gewichtsverlagerung Wingover geflogen habe, war ich überrascht, wie rollfreudig die Kappe ist. Damit kann das enge Drehen mit dem Ikuma 3 P sicher mit Gewichtsverlagerung unterstützt werden.

Klapper

Bei Klappern um die 50-60% beschleunigt dreht der Schirm rasch ab, fängt sich dann aber auch rasch und die eingeklappte Seite öffnet entweder progressiv oder kann auch aufschnalzend öffnen. Das Klappverhalten entspricht der high-B-Klasse, ist meiner Meinung nach ähnlich mit dem des Airdesign Soar 2.

Ohren anlegen

Die Ohren können gut über die geteilten A-Gurte gezogen werden. Die Einklapptiefe kann gut dosiert werden, die Ohren schlagen nur leicht und sind gut zu kontrollieren. Die Ohren öffnen grösstenteils selbständig.

Beschleunigter Flug

Zu erwähnen ist beim Ikuma 3 P sicher die BC-Steuerung im beschleunigten Flug. Der Beschleuniger lässt sich mit wenig Kraftaufwand treten und so zeigt sich auch der Zug auf die BC-Steuerung (Schlaufe) als leicht. Die Schlaufe zur BC-Steuerung ist sehr ergonomisch und ermöglicht ein sehr entspanntes Stützen des Flügels im beschleunigten Flug. Vom Apco Nestra light bin ich mich etwas mehr Zug gewohnt, wodurch ich das Gefühlt hatte, den Ikuma 3 p etwas weniger "connected" zu spüren, das ist dann aber wieder eine sehr individuelle Angelegenheit!

Fazit

Zusammenfassend zum Ikuma 3 P:
  • Der Ikuma 3 P eignet sich mit seinen 3.45 kg in der Grösse 24 sehr gut fürs hike&fly
  • Sehr übersichtlich gestaltete Tragegurte, welche einem das Pilotenleben im alpinen Gelände sicher einfach machen.
  • Leinen erfordern mehr Aufmerksamkeit
  • Sehr einfaches Startverhalten, kein Hängenbleiben, steigt verlässlich hoch, auch bei Rückenwind! Allerdings: Die durch die Nitinoldrähte gut vorgespannte Eintrittskannte wird bei Rückenwind sofort umgeschlagen. Kann ich den Ikuma 3 P bei Rückenwind nicht etwas vom Wind geschützt auslegen, wird das Starten definitiv sehr schwierig!
  • Direktes, gut ausbalanciertes Handling in der Thermik
  • Ergonomische BC-Steuerung mit leichtem Zug
  • Optisch ist der Ikuma 3 P ein sehr schöner Schirm mit toller Silhouette!
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