Testbericht Apco Aviation Nestra light, Grösse M

Nestra light, Grösse M

Bemerkungen  zum Test

Ich konnte noch nicht sehr viele Flüge aufgrund des Winterwetters machen. Trotzdem ermöglichten mir die wenigen Flüge doch den Charakter des Nestra lights herauszuspüren.

Startvorbereitung/ Start

Für mich ist bei jedem Schirm wichtig, dass die Traggurte übersichtlich und einfach gestaltet sind, damit in der Phase der Startvorbereitung nicht schon unnötig Energie für die Kontrolle der Traggurte verpufft. In dieser Disziplin glänzt der Nestra light! Die Traggurte sind totz der schmalen Gurte einfach zu kontrollieren. Bei den Leinen hilft die geringe Leinenzahl und das Leinenamterial neigt nicht extrem zum Verheddern - da gibt es deutlich schlechtere Vertreter in dieser Klasse!
Beim Start lohnt es sich , dass die inneren zwei vorderen A-Traggurte zum Aufziehen sowohl beim Vorwärts- als auch Rückwärtsstart mit der Hand geführt werden. Der Nestra light steigt stetig hoch, braucht vor allem bei Nullwind bis leichtem Rückenwind einen kontinuierlichen Zug, bis der Schirm über dem Piloten steht. Ansonsten steigt der Nestra light ehr verlässlich hoch und hat keine Anzeichen hängen zu bleiben

Handling

Zuerst empfand ich das Kurvenhandling als nicht sehr direkt. Ich hatte das Gefühl, als ob ich über die Bremsen doch einen gewissen Zug brauchte, bis der Nestra light zu drehen begann. Als ich dann zusätzlich mit Gewichtsverlagerung arbeitete, drehte der Nestra light dann so, wie ich es wollte. Allerdings flog ich bis jetzt nur in eher schwacher Thermik und meine Ausführungen beziehen sich vor allem auf diese Bedingungen. Sobald ich dann mal in stärkeren Bedingungen unterwegs gewesen bin, werde ich hier meine Erfahrungen zum Handling ergänzen.

Klapper

Ich zog die Klapper bisher unbeschleunigt mit den zwei äusserten A-Stammleinen. Wenn ich rasch zog, dann klappte der Flügel flächig weg. Dieses Verhalten ist mit dem eines Zweileiners zu vergleichen, da auch diese in der Regel flächig wegklappen. Der Grund für das Verhalten des Nestra light liegt darin, dass er im äusseren Flügelbereich auch effektiv auf nur zwei Leinenebenen aufgehängt ist. Je nachdem kann der Nestra light schnalzend öffnen oder dann auch progressiv. Auf jeden Fall empfand ich das Öffnungsverhalten insofern als angenehm, als dass der Nestra light sich rösstenteils selbst öffnete und sich vor allem die Stabilos nicht verhängten. Die passiert bei anderen Schirmen in dieser Klasse viel öfters, was ich persönlich als mühsam empfinde.
Über alles gesehen hatte ich bis jetzt den Eindruck, dass der Nesra light ein sehr überschaubares Klappverhalten zeigt und dem Piloten damit ein sehr sicheres Gefühl  vermittelt.

Ohren anlegen

Die Ohren können gut über die geteilten A-Gurte gezogen werden. Die Einklapptiefe ist gleich recht gross und deshalb auch sehr effizient. Die Ohren öffnen nicht selbständig, da muss nachgeholfen werden.

Beschleunigter Flug

Ich flog bei mit leicht durchsetzter Thermik am Hang und beschleunigte ca. mit 50%. Mit der Hälfte des Beschleunigungsweges kann die Kappe sehr gut über das BC-Stearing gestützt und damit kontrolliert werden. Das Gleiten empfandich rein gefühlmässig als gut. Gemäss lu-Glidz (Lucien Haas) scheint die Höchstgeschwindigkeit des Nestra light nicht mit den Toppgeräten der high-B-Klasse mithalten zu können. Vielleicht ist der Nestra light nicht der schnellste, dafür aber hat er mehr Sicherheitsmarge bei beschleunigten Einklappern gegenüber anderen Schirme in dieser Klasse.

Fazit

Den Nestra light würde ich so charakterisieren:
  • Mit 4.55 Kilo in der Grösse M ist der Nestra light wohl eher als semi-light einzustufen. Ob ein Pilot die 4.55 kg als vertretbar für den Einsatz für hike and fly Abenteuer betrachtet, ist sicher individuell.
  • Startvorbereitung und Start aus meiner Sicht einfach.
  • Piloten,welche einen Schirm mit toller Optik, gutem Handling und Zweileiner-Feeling suchen und auf den absoluten Topspeed verzichten können, werden im Nestra light einen guten Partner für lange Strecken finden!
  • Gutes Steigverhalten, gute Gleitleistung auch im beschleunigten Flug.
  • Ohren anlegen gestaltet sich sehr einfach!
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